„Es geht darum, Denkweisen zu reformieren – Empfindungsweisen, die Millionen Jahre Besitzstandswahrung hinter sich haben.“ Paul Valéry (1871-1945) und „Vielleicht ist es deshalb ratsam, auch ohne große Theorieentwürfe zunächst einmal von einer Ökologie des Nichtwissens auszugehen, also die Beschreibung genau auf die Formen zu lenken, hinter der zur Zeit der unmarked space liegt.“ Niklas Luhmann (1927-1998)

Und was ist eine gute Unternehmenskultur?

UnternehmensKultur ist anders. UnternehmensKultur integriert so alles, was wir bereits wissen. Aber das ist nicht alles. Unsere Art der Transformation der Unternehmenskultur will bewusst auch das einbeziehen, was wir noch nicht wissen.

UnternehmensKultur integriert bewusst auch: Geheime Regeln. Unbewusstes. Noch nicht Gewolltes. Aber mit der Ahnung, dass wir es brauchen könnten. Dass das, was wir dann tun, einfach besser wird, mehr Qualität bekommt, mehr Sinn.

UnternehmensKultur integriert logische Intelligenz (IQ), emotionale Intelligenz (EQ) und auch spirituelle Intelligenz (SQ). Mit den Menschen im Mittelpunkt – und dann ganz systemisch. Und eröffnet so Möglichkeiten. Und findet so den Geist des Unternehmens, den Esprit, den Sinn. „Arbeit als Poetik des Wachstums.“ – wie es John O´Donohue so wunderschön ausdrückte.

Vielleicht ist hier noch nicht alles ganz rund, noch nicht alles ganz ausgefeilt. Aber die Idee der Verknüpfung von Betriebswirtschaftlicher Praxis in Richtung wahrer, erfüllender Agilität mit Psychologischem Verständnis für die Menschen, die den Kern allen Schaffens bestimmen und einer Philosophischen Evolution im Sinne der dynamischen Spiraltheorie – damit machen wir Euch fit für die Zukunft, für eine sehr lebenswerte Zukunft, in der die Arbeit einfach erfüllend und ganz natürlicher Teil des Lebens ist.

Und gerade auch im Kontext der Fragestellung "Wie gelingt eine erfolgreiche, nachhaltige und zukunftsorientierte Transformation der Unternemehmenskultur?" brauchen wir wieder alle vier Energien

Rot

Impulse bekommen wir im aktuellen Wirtschaftsgeschehen alltäglich geliefert. Sei es aus der Wahrnehmung unserer Umwelt, unserer „VUKA“-Welt, volatil, unsicher, komplex, ambiguin. Sei es aus Rückmeldungen unserer Kunden, die anderes wollen, die anderes brauchen. Sei es aus Ideen unserer Mitarbeiter/innen, die einen ganz natürlichen Eigenantrieb haben, Dinge zu vereinfachen oder Qualität zu verbessern. Sei es aus unserem ureigenen Antrieb als Eigentümer, Selbständiger oder Unternehmer, unser Unternehmen nachhaltig, sinnstiftend und zukunftsfähig weiter zu entwickeln.

Blau

Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Ressourcen entsteht immer dann, wenn wir offen nach allen Seiten und wahrhaftig in unserer Wahrnehmung und Kommunikation immer wieder unseren Standort überprüfen und hinterfragen. Was und wie ist es? Warum ist das so? Was wollen wir und was wünschen wir uns? Und wie machen wir das dann? Was noch, was sind die Alternativen? Und vor allem: Ist das stimmig? Hier beschreiben wir Sichtbares, unser System und die darin handelnden Menschen, hier befragen wir alle Beteiligten und nehmen sie mit ins Boot, hier decken wir Unsichtbares auf, geheime Spielregeln zum Beispiel, und können dann ganz bewusste Entscheidungen treffen, was wir beibehalten und was wir ändern wollen. Systemisch, ganzheitlich – aber immer mit den Menschen im Mittelpunkt.

Grün

Wachstum kann dann ganz natürlich einsetzen – so wie es evolutionär schon immer funktioniert. Dazu brauchen wir ein paar wenige, aber essentielle Grundlagen. Achtsamkeit. Neudeutsch Mindfulness. Das ist kein Hype, das ist der Schlüssel, aus dem Respekt und Wertschätzung und dann ganz automatisch viel mehr entsteht, als wenn wir uns durch Konflikte behindern und lähmen lassen. Bewusstheit. Oder auch Awareness. Sie entsteht aus der Achtsamkeit und lässt uns erwachsene, gleichzeitig logische und intuitive Entscheidungsfaktoren einbeziehen und ausgewogen handhaben. Und dann lassen wir den Prozess im besten Sinne agil laufen – einfach starten und loslegen und machen und ausprobieren – Design Thinking funktioniert so – mit klaren Zielen und Visionen, mit laufender Befähigung, Beobachtung und Weiterentwicklung, und schließlich (oder gar zuallererst?) auch mit der Frage nach dem Sinn. Wozu machen wir das? Wofür ist das gut?

Gelb

Sinn. Da war ich nun fast zu schnell – oder ist es einfach die Überleitung? Was ist zuerst da, die Henne oder das Ei? Jedenfalls fragen wir uns entweder bereits beim Beginn des Prozesses nach dem „Wozu?“, „Wofür“, dem „Why?“, wie Simon Sinek. Oder es stellt sich nun automatisch ein. Wir finden Sinn. Wir schaffen (neue) Verbindungen und Strukturen. Wir vernetzen uns weiter und arbeiten an der Ganzheit. Alle Brüche, Hindernisse, Mängel und Krisen entstehen dort, wo wir keinen Sinn sehen, wo wir etwas tun, das nicht aus unserem Inneren, aus unserem Herzen, vielleicht gar aus unserer Seele kommt. Auch und gerade in größeren Einheiten wir Unternehmen. Alle erfolgreichen Unternehmen haben gerade dies: eine Unternehmenskultur, die Identität und Identifikation ermöglicht, einen Verbund der Zugehörigkeit vermittelt, eine übergeordnete Orientierung, die uns sinnstiftend ausrichtet auf das große, ganze Sein.

Meine Vision ist dazu wie diese vom keltisch-katholischen Poeten und Philosophen John O´Donohue, der schon für das zentrale Kapitel im Anam Cara den wunderschönen lyrischen Titel „Arbeit als Poetik des Wachstums“ wählte und über wahres Wachstum schrieb, zum Beispiel:

„Wieviel schöner wäre es, den Arbeitsplatz als einen Ort wirklicher Inspiration zu konzipieren, an dem unsere Kreativität gefragt wäre. Unsere Fähigkeiten würden geschätzt, unser Beitrag anerkannt und gewürdigt werden. Jeder hat eine besondere, nur ihm eigentümliche Begabung. Unser Leben verläuft weit befriedigender und erfreulicher, wenn unsere Gabe am Arbeitsplatz die Möglichkeit erhält, zu wachsen und sich auszudrücken. Dann sind wir frei und können auch Anregungen und Inspirationen von unseren Kollegen annehmen. (...) Es gibt keinen vernünftigen Grund, warum nicht jeder Arbeitsplatz anfangen könnte, diese Form von Kreativität zu entwickeln.“ John O´Donohue (1956-2008) in: Anam Cara.